Автор работы: Пользователь скрыл имя, 03 Апреля 2012 в 18:32, курсовая работа
1. Begriff des Neologismus Wie und warum bilden wir neue Wörter? Um diese Frage zu beantworten, werden die Neologismen hinsichtlich Wortbildungstechnik und Gebrauchsfunktion analysiert. Unsere Gesellschaft ist ständig Veränderungen unterworfen. Darum wurden viele Wörter geschaffen. Die wichtigste Möglichkeit, Neologismen zu schaffen, ist nicht die Neuschöpfung oder die Übernahme fremder Wörter, sondern die Wortbildung. Die Sprachbenutzer setzen aber nicht einfach Einheiten nach vorgegebenen Regeln zusammen, sondern bilden die Wörter sehr oft, um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Neue Wörter können unterschiedliche klangliche, bildliche oder assoziationstragende Effekte auslösen. Als Quellen für Neologismen dienen Neueinträge in varietätenspezifischen Wörterbüchern, im Internet sowie aktuelle Buch- und Pressetexte. Ein Neologismus ist ein lexikalisches Zeichen, das in einem bestimmten Zeitraum in einer Sprachgemeinschaft aufkommt, weitere Verbreitung unter den Sprechern findet und schließlich in die Wörterbücher, die den Wortschatz dieser Sprache kodifizieren, aufgenommen wird. Neologismen (Neuwörter), die zu einem bestimmten
Inhalt 1. Begriff des Neologismus ……………………………………………….4
2. Gründe zur Prägung von Neologismen ………………………………...5
3. Typen von Neologismen ……………………………………………….8
4. Wortbildungsarten im Überblick …………………………………...9
4.1. Wortbildung ……………………………………………….…..9
4.1.1. Komposition (Zusammensetzung) …………………………..9
4.1.2. Zusammenbildung …………………………………………..12
4.1.3. Konversion ………………………………………………….13
4.1.4. Derivation (Ableitung) ……………………………………....14
4.1.5. Kürzung ……………………………………………………..17
4.1.6. Kontamination (Wortkreuzung, Wortmischung) ……………18
4.1.7. Lautmalerei, Lautnachahmung ……………………………...19
4.2. Wortschöpfung …………………………………………………...19
4.3. Fremdwortbildung ………………………………
Inhalt 1. Begriff des Neologismus ……………………………………………….4
2. Gründe zur Prägung von Neologismen ………………………………...5
3. Typen von Neologismen ……………………………………………….8
4. Wortbildungsarten im Überblick …………………………………...9
4.1. Wortbildung ……………………………………………….…..9
4.1.1. Komposition (Zusammensetzung) …………………………..9
4.1.2. Zusammenbildung …………………………………………..12
4.1.3. Konversion ………………………………………………….13
4.1.4. Derivation (Ableitung) ……………………………………....14
4.1.5. Kürzung ……………………………………………………..17
4.1.6. Kontamination (Wortkreuzung, Wortmischung) ……………18
4.1.7. Lautmalerei, Lautnachahmung ……………………………...19
4.2. Wortschöpfung …………………………………………………...19
4.3. Fremdwortbildung ………………………………………………..19
Literatur ………………………………………………………………….21
1. Begriff des Neologismus Wie und warum bilden wir
neue Wörter? Um diese Frage zu beantworten, werden die Neologismen
hinsichtlich Wortbildungstechnik und Gebrauchsfunktion analysiert. Unsere
Gesellschaft ist ständig Veränderungen unterworfen. Darum wurden viele
Wörter geschaffen. Die wichtigste Möglichkeit, Neologismen zu schaffen,
ist nicht die Neuschöpfung oder die Übernahme fremder Wörter, sondern
die Wortbildung. Die Sprachbenutzer setzen aber nicht einfach Einheiten
nach vorgegebenen Regeln zusammen, sondern bilden die Wörter sehr oft,
um bestimmte Wirkungen zu erzielen. Neue Wörter können unterschiedliche
klangliche, bildliche oder assoziationstragende Effekte auslösen. Als
Quellen für Neologismen dienen Neueinträge in varietätenspezifischen
Wörterbüchern, im Internet sowie aktuelle Buch- und Pressetexte. Ein
Neologismus ist ein lexikalisches Zeichen, das in einem bestimmten Zeitraum
in einer Sprachgemeinschaft aufkommt, weitere Verbreitung unter den
Sprechern findet und schließlich in die Wörterbücher, die den Wortschatz
dieser Sprache kodifizieren, aufgenommen wird. Neologismen (Neuwörter),
die zu einem bestimmten Zeitpunkt in Gebrauch genommen und von der Sprachgemeinschaft
als „neu" empfunden werden, sind gleichfalls Ausdruck lexikalischer
Zunahme. Welche lexikalischen Zeichen als Neologismen betrachtet werden,
hängt also auch davon ab, zu welchem Zeitpunkt man den Wortschatz einer
Sprache betrachtet oder untersucht. Laut A.E.Guseva muss man die Zeit
des erstmaligen Gebrauchs des Wortes fixieren, „erst zu dieser Zeit
und kurz darauf kann ein Wort als Neologismus gelten"[Гусева,
Ольшанский, 2005]. Wenn ein Neologismus erst einmal usuell
wird, sich in der Sprechgemeinschaft bereits etabliert hat und in das
Standardwörterbuch aufgenommen wird, ist er eigentlich kein Neologismus
mehr. Aber die Erwähnung des Wortes zum ersten Mal in den Varietätenwörterbüchern
zählen wir dazu nicht. Ein Lexem ist neu für eine bestimmte Varietät
und auch für die Sprache, wenn es in der letzten Auflage des jeweiligen
Varietätenwörterbuches neu hinzugekommen ist. Darum sind hier als
Beispiele Lexeme aus Internet und aus folgenden Varietätenwörterbüchern
vorgestellt: Hermann Ehmann «Das neueste Lexikon der Jugendsprache»
(2001); Henry Strutz «Dictionary of german slang and colloquial expressions»
(2000); «Wörterbuch der Szenensprachen (2000). Als Neologismus tritt
ein Wort nur bestimmte Zeitperiode auf. Nach 10-15 Jahren kann der Neologismus
in den allgemeinen Wortschatz der Sprache übergehen [Stepanova, 2003:
140]. Einige neue Wörter können nach einer Zeit aus dem Gebrauch verschwinden,
ohne lexikographisch registriert zu sein. Neue Dinge und Sachverhalte
machen neue Benennungen erforderlich. Dadurch entstehen mehrere konkurrierende
Benennungen, von denen sich auf Dauer eine Benennung durchsetzt. Andere
Benennungen verschwinden. Manche Dinge und Sachverhalte, z.B. modische
Sportgeräte, verschwinden nach kurzer Zeit wieder und mit ihnen ihre
Benennungen. Wie dynamisch der Wandel im Wortschatz einer Sprache ist,
das zeigt ein Blick in eine Untersuchung aus den frühen siebziger Jahren
(Autoboot, Elektronenblitz, Kettenladen, Perlonspitze, Etuikleid, Plattenwechsler,
Schwedenliege). Diese Wörter, die aus 60-er, 70-er Jahren kommen, sind
heute nicht gebräuchlich. Einige Wörter, die vor kurzem neu und in
Mode waren, wirken mittlerweile antiquiert (schnurloses Telefon, Stadtindianer,
Oberbonze): Stadtindianer – jemand, der die bestehende Gesellschaft
ablehnt und diese Handlung durch ausgefallene Kleidung, Haartracht demonstrativ
zum Ausdruck bringt; Oberbonze – höherer Funktionär. 2. Gründe
zur Prägung von Neologismen Ein wichtigster Grund, der zur Prägung
von neuen Ausdrücken führt: neue Dinge oder Sachverhalte müssen benannt
werden. So wurde beispielsweise bei der Einführung der neuen europäischen
Gemeinschaftswährung das Wort "Euro" als Name für die neue
Währung gewählt. Ein weiterer wichtiger Grund ist die Prägung eines
neuen Ausdrucks für Bekanntes und bereits Benanntes mit dem Ziele der
Benennung eine neue stilistische Note zu geben: Banker klingt besser
als Bankangestellter, Low-Cost- hat, als Wortbestandteil einen weniger
schlechten Ruch als Billig-. Das Wort Schwarzer war in der Presse nicht
erlaubt, es wurde korrekter Begriff gewählt, Farbige. Nach der Meinung
von E. Elitz, schaffen wir mit Hilfe der Sprache eigene Welt, die mit
der Wirklichkeit nicht mehr viel zu tun hat [Elitz, 2000: 147]. Zum
Beispiel musste die Grenze zwischen der DDR und der Ex-BRD konsequent
Staatsgrenze genannt werden. Diese Linie, die auch die Grenze zwischen
zwei Militärblöcken war, hieß aus politischen Gründen in der DDR-Medien
Nahtstelle. In diesem Fall werden Neologismen auch als ersetzende Bezeichnungen
verwendet, wenn dem Bezeichneten eine andere Wertung oder ein anderes
Ansehen gegeben werden soll. Drittens können Mehrfachbenennungen zu
außerordentlich feinen Differenzierungen der Verwendungszusammenhänge
führen. Beim Wortpaar Computer, Rechner scheint sich eine Differenzierung
anzubahnen, nach der Rechner eher im fachlichen Diskurs, Computer in
der Alltagssprache verwendet wird. Schließlich kann die Lust an der
Spielerei mit Wörtern zu sehr schillernden und im gegebenen Zusammenhang
treffenden Neubildungen führen: der Standort Deutschland, dessen ständiger
Beschwörung man überdrüssig ist, wird im Zusammenhang mit Benzinverknappung
zum Stillstandort. Solche wortschöpferische Tätigkeit überschreitet
gelegentlich die Grenze zur Poesie. Die so entstehenden Wörter sind
meistens „Eintagsfliegen" (Okksasionalismen), nur wenige finden
Eingang in die Wörterbücher. Bei Bestimmung des Neologismus entstehen
die Probleme in der Trennung der verbreiteten Wörter von Individual-
und Gelegenheitsbildungen, von so genannten Okkasionalismen. Sprecher
von lebenden Sprachen produzieren oder erfinden täglich neue Wörter,
mit denen eine spontan entstehende Benennungslücke geschlossen wird.
Die meisten dieser Wörter werden aber nur einziges Mal verwendet, die
anderen gehen in den Wortschatz der Sprecher und werden in die gebräuchlichen
Wörterbücher aufgenommen. Die Zeit wird zeigen, welche Ausdrücke
den Prozess der Lexikalisierung durchlaufen und welche schnell wieder
in Vergessenheit geraten. Okkasionalismus (Gelegenheits-, Einmal-, Augenblicks-,
Ad-hoc-Bildung) wird nur einmal oder sehr selten verwendet. Für ihren
Status als Neologismen fehlt ihnen die lexikografische Erfassung und
Kodierung in Wörterbüchern. Mit ihnen kann ein komplexer Sachverhalt
in einen einzigen, im Kontext verständlichen Ausdruck gebracht werden.
Beispiel: Bierdeckel-Steuerreform für eine Steuerreform, nach deren
Vollzug eine Steuererklärung so kurz ausfällt, dass die auf einen
Bierdeckel passt. Sie üben sprachökonomische und verschiedene stilistische
Funktion aus, füllen lexikalische Lücken. Das Bilden und Verwenden
von Okkasionalismen ist ein Mittel der Sprachökonomie, sie entstehen,
weil Sprecher oder Schreiber aus Gründen der Zeitersparnis und Bequemlichkeit
eine reduzierte Sprache verwenden. Man muss sowie überlegen, ob Verschiebungen
von Konnotationen schon zu einer neuen Bedeutung geführt haben. So
ist für M.Kinne [Kinne, 1996: 347] "ein neu zu beobachtender deutlicher
Konnotations- oder Wertungswandel kein ausreichendes Kriterium für
den Status eines Neologismus." T.Schippan rechnet eine neue bewußte
Neuzuordnung von Formativ und Bedeutung zu den Neuwörtern [Schippan,
1984]. In dem verbreiteten Gebrauch eines Wortes mit neuen Bedeutungsvarianten
kann man den Grund dafür sehen, es von einmaligen Bedeutungsübertragungen
abzugrenzen und es als Neubedeutung zu klassifizieren. So bis Ende 1970er
Jahre verwendete man das Adjektiv geil in der Bedeutung „voll sexueller
Begierde", das heute nicht nur in der gesprochenen Sprache von
Jugendlichen, sondern zunehmend auch in der Schriftsprache, z. B. in
Medientexten, in der Bedeutung „toll, klasse, beeindruckend"
zu finden ist. Oder die Wörter Dinos, Fossil bekamen in der Jugendsprache
neue Bedeutung „Eltern". Dino(s) – als Nachfolgevokabel für
„Fossil" originelle (und durchaus liebevolle) Bezeichnung für
Eltern; vor allem von jüngeren Frischlingen, die von der Dinosaurier-
„Welle" voll erfasst wurden. 3. Typen von Neologismen E. Rosen
unterscheidet folgende Arten von Neologismen [Розен, 2000: 43]:
1. Neuwörter. Bei diesen Neologismen sind sowohl der Ausdruck als auch
die Bedeutung neu. Ein Beispiel aus der jüngsten Zeit ist das Verb
simsen, mit dem das Versenden von SMS bezeichnet wird. "googeln"
ein Verb, das – abgeleitet vom Namen der weltweit verbreiteten Suchmaschine
– die beliebte Tätigkeit der Materialsuche im Internet bezeichnet.
2. Neubedeutungen. Hier ist lediglich die Bedeutung neu, einem bestehenden
Ausdruck wird also eine neue Bedeutung zugeschrieben. Ein etwas älteres
Beispiel ist die Bedeutung „technisches Gerät, Teil der Computerperipherie"
für den Ausdruck Maus; auch Szene, Schläfer. Seit dem 11. September
2001 fällt der Begriff Schläfer immer wieder im Zusammenhang mit Terrorismus,
da die westlichen Nachrichtendienste befürchten, die Al-Qaida habe
Schläfer, die nach ihrer Aktivierung Anschläge verüben könnten.
Das Wort Szene bezeichnet außer den Bedeutungen (die Bühne; einen
Abschnitt eines Theaterstücks, eines Films) noch eine soziale Gruppe
im Sinne einer bestimmten Art von Subkultur bzw. Milieu, Insider-Treffen,
Treffpunkte und Aktivitäten, oftmals mit hohem Anteil an Prominenten.
3. Neue Wortkombinationen oder Neuprägungen. Dabei kann man das Zusammenziehen
von gebräuchlichen Wörtern (Internetcafe, Laptop-Tasche) von metaphorischen
Neubildungen unterschieden werden. Bei letzteren ist für die Verwendung
eines der Wörter nicht die tatsächliche Bedeutung sondern eine charakteristische
Eigenschaft entscheidend (Schlafmünzen, brandeilig, touren, Kultfilm,
Buschzulage). Eine gelungene Wortschöpfung liegt mit "Schlafmünzen"
vor, die DM-Restbestände in deutschen Haushalten bezeichnen. Mit einer
breit angelegten Werbekampagne wurde versucht, die Deutschen dazu zu
bewegen, ihre Bargeld-Ersparnisse schon vor dem Jahreswechsel zur Bank
zu bringen. Buschzulage – Gehaltszulage für Aufbauhelfer in den östlichen
Bundesländern. Über die Entstehung von Neologismen herrscht weitgehend
Einigkeit, den Sprechern stehen prinzipiell drei Möglichkeiten zur
Verfügung: die Bildung neuer Wurzeln aus dem vorhandenen Lautmaterial
(Wortschöpfung / Kunstwortbildung), die Übernahme aus anderen Sprachen
(Fremdwortbildung) und die Bildung neuer Wörter (nicht Wortformen)
aus bereits existierenden Wurzeln (Wortbildung). Es gibt verschiedene
Wortbildungsarten, die sich in den Sprachen in Auftretenshäufigkeit
und Produktivität unterscheiden. 4. Wortbildungsarten im Überblick
4.1. Wortbildung Die Wortbildung untersucht und beschreibt Gesetzmäßigkeiten
bei bereits bestehenden Wörtern oder bei der Bildung neuer komplexer
Wörter aus Morphemen oder auf andere Weise. Die Wortbildung ist neben
Bedeutungswandel und Entlehnung eines der Hauptverfahren der Bezeichnungsfindung
beziehungsweise des Bezeichnungswandels; diese sind Untersuchungsgegenstand
der Onomasiologie. Möglichkeiten der Wortbildung sind beispielsweise:
· Komposition (Zusammensetzung) · Zusammenbildung · Derivation (Ableitung)
· Konversion · Kürzung · Kontamination (Wortkreuzung, Wortmischung)
· Lautmalerei, Lautnachahmung 4.1.1. Die Komposition. Für das Deutsche
ist sicher, bei der mindestens zwei Wurzeln zu einem Wort zusammengefügt
werden, am wichtigsten. Als Untergruppen sind zu unterscheiden die Determinativkomposita,
die größte Gruppe im Deutschen, bei denen das Erstglied das Zweitglied
näher bestimmt (Plastiktüte – Tüte aus Plastik, Topterroristen
– verharmlosende und positivierende Benennung von Osama bin Laden).
H.Elsen betont folgende Auffälligkeiten bei den Determinativkomposita
[Elsen, 2004: 24]: – die Verbindung mit einer Kürzung (SPD-Fraktionschef,
E-Mail-Handy, E-Logistiker, US-Präsident). – die Verbindung mit Einzelbuchstaben,
Ziffern, sonstigen Zeichen (A-Faktor, C-Atom). – die Verbindung mit
Wortgruppen/ Sätzen als Konstituente („Phrasenkomposita"), z.B.
Gute-Laune-Duft, Build-to-order-Fertigung, Sodorn-und Gomorra-Gymnasium
(Ende), Heidi- und Jagdschriftsteller. In diesen Fällen haben wir es
also mit Komposita zu tun, deren erste Konstituente eine Wortgruppe
bildet. – die Verbindung mit gleichwertigen Einheiten, die zusammen
keine Konstituente bilden und zwischen denen ein Kopulativverhältnis
besteht, die aber wie eine Konstituente im Kompositum wirken insofern,
als das rechte Glied formal und inhaltlich für den Gesamtausdruck bestimmend
ist, z.B. Ost-West-Vertrag, Hals-Nacken-Bereich, Mann-Frau-Missverhältnis.
– Konstruktionen mit einem Präfix, das aber die Aufgabe einer Präposition
übernimmt wie Antiblockiersystem „System gegen das Blockie- ren"
bzw. „System, das ein Blockieren verhindert", Antiterroreinheit
„Einheit, die gegen den Terror bzw. terroristische Anschläge eingesetzt
wird", Antifalten-Creme „Creme gegen Falten", multiapplikationsfähig
ist eine Chipkarte, die zu vielen Applikationen / Anwendungsmöglichkeiten
fähig ist [Wortwarte]. Dieses Muster wird in der Werbesprache ausgebaut.
Die Possessivkomposita sind wie Determinativkomposita aufgebaut und
geben den Besitz oder die Eigenschaft einer nicht im Ausdruck erwähnten
Person an. Dabei dienen sie als Bezeichnung für die gesamte Person
(Rotschopf – jemand, der einen roten Schopf hat). Kopulativkomposita
verbinden (mindestens) zwei gleichwertige Elemente. Ihr Verhältnis
untereinander ist im Gegensatz zum Determinativkompositum nicht determinierend
(nasskalt, etwas ist gleichzeitig nass und kalt). Reduplikativkomposita
weisen ganz oder teilweise Verdopplung und damit Verstärkung eines
Elementes auf (Pingpong). Verdeutlichende Komposita als Sonderfall der
Determinativkomposita zeichnen sich dadurch aus, dass eine Wurzel, in
der Regel ein Fremdwort, durch eine inhaltlich verwandte heimische Wurzel
sozusagen sicherheitshalber erklärt wild, z.B. Grundprinzip, Einzelindividuum.
Die Menge möglicher Komposita ist im Deutschen unendlich, da alle möglichen
offenen Klassen zu neuen Wörtern zusammengebunden werden können (einhunderachtundvierzigfacher
Betrug etc.). In diesem Bereich ist es am schwersten, die Gelegenheitsbildungen
von den stabilen und sich allmählich im Lexikon der Sprechergemeinschaft
etablierenden Ausdrücken zu trennen. Am meisten haben Chancen die Ausdrücke,
die relevante und die Zeit überdauernde neue Aspekte unseres Lebens
bezeichnen (Internetrecht) oder die als witzige und / oder treffende
Formulierungen weitere Verbreitung finden (Waschbrettbauch, Beliebigkeitskanzler).
Bei der Bildung von Komposita kann man von der rein formalen Seite zwei
Verfahren unterscheiden: – Die Integration der Bestandteile, die,
gelegentlich mit einem Fugenmorphem, unmittelbar zusammengefügt werden
(Börsenrebell, Deutungshorizont) – Das Hintereinanderschalten der
Wortbestandteile mit Hilfe von Bindestrichen (Build-to-order-Fertigung
Rundum-Sound-Anlage, Nur-Online-Anzeige, Peep-Liebe-Stinde-Hechel-
Trotz des insgesamt eher pessimistischen Szenarios
ist die Technik fortschrittlich: sogenannte Cyberware, kleine computerisierte
Geräte wie zum Beispiel Cyberaugen, können in den menschlichen Körper
implantiert und dann benutzt werden. Ebenso gibt es ein weltumspannendes
Computernetz mit einem Virtual-Reality-Interface, welches in der Literatur
mal Net, Grid oder Matrix heisst. Mittels entsprechender Cyberware kann
ein Net-Runner oder Decker dann in diese künstliche Welt eintauchen.
Viele klassische Science-Fiction-Elemente kommen nicht nur am Rande
vor, so zum Beispiel die Raumfahrt und fremde, extraterrestische Rassen
(Aliens). Bedeutende Roman-Autoren dieser Richtung sind William Gibson,
Bruce Sterling und Neal Stephenson. Ein Sonderfall dieses Prozesses
ist die Verwendung reihenbildender Wortteile. Hervorzuheben sind hier
die Präfixe. Einige längst etablierte Präfixe dieser Art sind super-,
Mini-, Billig-. Bekannte Suffixe sind -krise, -vorstand. Jede/r von
Ihnen wird spontan eine Reihe von Wörtern mit diesen Wortbestandteilen
bilden können oder zumindest erinnern. Auch dieser Teil des Lexikons
erfährt gelegentliche Auffrischungen. Aus dem Computerjargon ist das
Präfix mega- in die Allgemeinsprache übergegangen, das Präfix giga-
ist gerade im Kommen. Im Wortschatz werden Elemente gesprochener Sprache
auf unterschiedlicher Ebene in die Schriftlichkeit übernommen [Bär,
2000]. Besonders charakteristisch ist hier Wortbildung; zu nennen sind
Ableitungen auf –i/-y/-ie (Wessi, Ossi, Bundi, Zoni, Fuzzi, Yuppie,
Klemmi), auf –o (Realo, Brutalo, Facho), auf –e (Häme, Zyne, Schreibe).
Bei diesen Ableitungen handelt es sich um eines der produktiveren Wortbildungsmuster
in der gegenwärtigen gesprochenen wie geschriebenen Alltagssprache.
Der Begriff Zoni wurde als ironische Selbstbezeichnung von DDR-Bürgern
verwendet und wird von Bewohnern der ostdeutschen Bundesländer teilweise
auch heute noch so benutzt. Der Begriff leitet sich von der Sowjetischen
Besatzungszone in Deutschland ab. Zoni bedeutet also Bewohner der Zone.
Ostzone oder einfach nur Zone waren gebräuchliche Begriffe für die
DDR, die eine Zeit lang, von manchen auch bis zum Ende der DDR, gebraucht
wurden, um die Eigenstaatlichkeit der DDR deutlich in Frage zu stellen.
Zone war meist noch etwas abwertender gemeint als Ostzone. Diese Wörter
wurden auch in der DDR verwendet, typischerweise wenn man im privaten
Umfeld die Zustände im Land kritisierte. Bekannt wurde der Begriff
Zoni unter anderem durch das Satiremagazin titanic, als es 11/1989 titelte:
Zonen-Gaby im Glück und eine junge Frau in Jeansjacke abbildete, die
eine geschälte Gurke in der Hand hält und glücklich strahlt: Meine
erste Banane! Nach der Maueröffnung 1989 trat neben Zoni auch Ossi
als Gegensatz zu Wessi, wie sonst nur die Westberliner zur Unterscheidung
die Bundesbürger nannten, welche in der DDR stattdessen Bundis hießen.
Der Bundi ist eine umgangssprachliche bis scherzhafte Bezeichnung für
einen Bundeswehrsoldaten. Das Gegenteil von einem Bundi als Bundeswehrangehöriger
ist der Zivi (für: Zivildienstleistender). Vor der Maueröffnung 1989
war es in der DDR auch eine übliche umgangssprachliche Bezeichnung
für einen Bundesbürger. Inzwischen wurde Bundi in dieser Bedeutung
von dem Wort Wessi und Zoni von Ossi abgelöst. Fuzzi – herablassende
Bezeichnung für einen Mann; Herkunft: von dem komischen Westernhelden
Fuzzy Q. Jones; Synonyme: Fredi, Heini, Knilch, komischer Vogel. Yuppie
– jugendliche Rebellion gegen das Establishment; Herkunft: vom englischen
Schimpfwort punk auf deutsch: Zündmasse, Zunderholz; Synonyme: Punker.
Klemmi – verklemmte Person; Fascho – Faschist, Fascho-Skin. Häme
– boshaft, hämisch, giftig (von Bemerkungen, Kommentaren u. a.);
Herkunft: über französisch: malicieux und lateinisch: malitiōsus,
franz.: malice, lat.: malitia = Bosheit von malus = schlecht, böse;
Synonyme: boshaft, hämisch, giftig. Auffällig ist relativ neue Tendenz
in der Jugendsprache auch von Verben und Adjektiven solche Nomen zu
bilden (Konfusi, Korrupti, Radikalo). Außerdem gibt es noch Ableitungen
mit dem Suffix –ologe: Müllologe – jemand, der im Haushalt Abfälle
trennt. Zwischen Komposition und Derivation [Elsen, 2004: 29] sind die
Affixoidbildungen angesiedelt. Bei einigen Autoren (M.D. Stepanova,
И.Г. Ольшанский) werden sie als Halbsuffixe (-mann, -frau,
-zeug, -meister, - artig, -liese, -peter, -fritze) und Halbpräfixe
(bomben-, riesen-, höchst-, mords-, haupt-) genannt. Es bestehen parallel
den Halbaffixen selbständige Wörter als Homonyme, aber die Bedeutung
der Halbaffixe ist abstrakt, entsemantisiert, sie sind vor allem reihenbildend.
Präfixoide erfüllen intensivierende, steigernde Funktion und dienen
zur Verstärkung der Bedeutung: pudelnass – sehr nass; Riesendurst;
Affenhitze – Hitze, Affentempo, Bombenstimmung. 4.1.5. Kürzung. Einen
besonderen Status innerhalb der Wortbildung nehmen die Kurzwörter bzw.
Kürzungen ein, denn es entstehen keine neuen Wörter, sondern Varianten
zu bereits existierenden Lexem(grupp)en [Elsen, 2004: 34]. Gewöhnlich
kommt es bei den verschiedenen Kürzungsverfahren nicht zu Wortartwechsel
oder Bedeutungsveränderungen, höchstens zu Konnotationsverschiebungen.
Die Kurzwörter entstehen aus sprach-ökonomischen Gründen als eine
Art Reaktion gegen die Bildung schwerfälliger, mehrgliedriger Zusammensetzungen
[Stepanova, 2003: 113]. Bei Kürzungen werden keine Begriffe erstbenannt.
Die Ausgangswörter, Wortgruppen existieren neben den Kurzformen weiter.
Man unterscheidet folgende Abarten von Kurzwörtern: Buchstabenwörter
(BRD, TÜV – Technischer Überwachungs-Verein), Silbenwörter (Kripo
– Kriminalpolizei), Mischtypen (BAföG – Bundesausbildungsförderungsges